Mittwoch, 31. August 2011

Flugschule für Schwälbchen "Fred"

Als ich am Samstagmorgen unseren Hof betrat, machte ich sogleich die Bekanntschaft mit Fred - doch da konnte ich noch nicht ahnen dass uns das Schwalbenjunge das ganze Wochenende beschäftigen würde.....
Fred der kleine Flugschüler
und das sind die Eltern von Fred die gerade wieder zum füttern kommen
die Schwalbenmutter schaut kritisch auf die Flatterkünste von Fred
Fred sahs also am Samstagmorgen  auf dem Erdboden im Hof. Schwalben meiden eigentlich den Erdboden und ich dachte schon das der Kleine sich bei seinen ersten Flugversuchen verletzt hat. Doch das Schwälbchen sah ganz munter aus, es rief lautstark nach seinen Eltern, das man  ihm doch bitte endlich mal ein paar lecke Insekten vorbeibringen könnte. Doch die Eltern riskierten diese Erdboden-flug-manöver nicht, Fred schien da unten auf  verloren Posten zu sitzen. Also griffen wir ein. Ich zog neue Handschuhe an und versuchte Fred zu fangen um ihn auf ein nahe gelegenes Dach zu setzen - doch als Fred merkte das ich ihm ans Gefieder wollte, erinnerte er sich doch noch an seine recht flugtauglichen Flügel und schwang sich in die Luft auf genau das Dach was wir für ihn auch vorgesehen hatten. Nach kurzer Zeit kümmerten sich auch die  Schwalbeneltern wieder um den Kleinen, er wurde gefüttert und von Zeit zu Zeit animiert, ein Stück zu fliegen doch Fred blieb da sitzen wo er war und wartete nur auf die abwechslungsreiche Speisekarte die ihm geboten wurde. Fred landete noch 3 mal auf den Erdboden und immer wieder schickten wir ihn zurück aufs Dach....  bis zur Dämmerung bewegte sich Fred dann nicht mehr vom Fleck. Am Abend war er nicht mehr auf dem Dach zu sehen - wir suchten mit Taschenlampe noch mal den Erdboden ab, doch keine Spur von dem kleinen Schwälbchen......Doch am Sonntagmorgen war er wieder auf dem Dach lies sich füttern, aber fliegen? Nein Danke! Das wollte das Schwalbenjunge immer noch nicht. Die Schwalbeneltern wurde nicht müde ihrem Jungen zu zeigen wie schön doch fliegen sein kann, doch Fred war sehr, sehr misstrauisch und blieb lieber sitzen....am späten Sonntagnachmittag endlich - flog - naja flatterte Fred, in Spatzenmanier, ein bisschen auf dem Dach herum, belohnt wurde er dafür mit leckerem Futter - und da Fred gerne frisst setzte er nun öfter seine Flügel ein, plötzlich wurde er ganz Mutig und flog unserem Wetterhahn Horst der in 2 Meter Höhe über unseren Blumengarten thront, auf dessen Hahnenkamm und konnte sich dort nur mit akrobatischen Kunststücken  oben halten. Nach kurzer Zeit flatterte er wieder zum Dach zurück um auf die nächste Mahlzeit zu warten...




Fred sitzt ganz hinten um der Regen macht ihm Angst Mutter Schwalbe passt auf

Hunger! Hunger! Fred muss sich noch stärken für die lange Reise nach Afrika
Zufrieden schauten wir dem ganzen nun zu....Fred hat es doch noch geschafft von einem möchte-gern-Huhn zu einen begeisterten Schwalbenflugschüler zu werden.....als dann aber auch noch ein plötzlich herrein brechender Gewitterregen kam, nahm die Schwalbenmutter den kleinen verschreckten Fred in ihre Obhut und geleitete ihn zu einem trockenen Plätzchen unter dem Stalldach und wartete den Regen ab....Wir wünschen dieser kleinen Schwalbenfamilie, stellvertretend für alle anderen großen und kleinen Schwalben, die uns in diesem Sommer wieder ganz viel Freude bereitet haben, einen guten Flug nach Afrika und eine baldige gesunde Rückkehr zu unserem kleinen Hof. - Wir freuen uns schon jetzt wieder im nächsten Jahr Herbergseltern für viele Schwalbenpaare zu sein......


2 Kommentare:

  1. Das ist ja eine schöne Geschichte und wenn das Schwalbenkind bereits einen Namen bei euch hat, dann wird es wohl nächstes Jahr als erwachsener Fred wiederkommen. Liebe Grüße ins Schwalbenparadies- ich liebe diese Vögel- Annette

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  2. Sehr brave Herbergseltern seid Ihr! Bestimmt gibt es im nächsten Frühjahr "Kloppe" bei Euch unterm Dach, da Freds Eltern natürlich wieder bei Euch bauen wollen - schließlich wissen Sie, dass Ihr Ihre dicken, dusseligen Kinder beschützt - und Fred wird auch bei Euch bauen wollen, da er weiß, dass einem die eigenen Kinder doch ähneln =)
    Ich freue mich schon auf den entsprechenden Post dazu!

    Viele liebe Grüße
    Dagmar

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