Samstag, 26. Januar 2013

Heute im Bücherstübchen: "Christiane und Goethe " von Sigrid Damm

Wenn man von Goethe spricht, denkt man vor allem an den Dichter, Wissenschaftler und Politiker, an das Genie seiner Zeit. Aber was für ein Mensch war Goethe? Wie lebte er?
 Sigrid Damm versucht in ihrem Buch die menschliche, die verborgene Seite Goethes zu beleuchten.Einfach macht es der Geheimrat Goethe ihr aber nicht, denn er war darauf bedacht, dass nur das Beste von ihm in die Geschichte geht und so hat er viele Dokumente, Briefe und Aufzeichnungen, die seiner Meinung nach nicht in das wohlgeformte Bild seiner Person passten, einfach verbrannt.
 Aber auch das Vernichten hinterlässt Spuren und Frau Damm hat sehr genau und lange recherchiert und doch noch viel gefunden. Sie ermöglicht dem Leser sich ein eigenes Bild von Christianes und Goethes Leben zu machen. Das macht das Buch überaus wertvoll für mich.
 Sie füllt offene Fragen nicht mit irgendwelchen Spekulationen, sie dichtet nichts dazu und legt den Personen keine Worte in den Mund, sie beruft sich nur auf das noch vorliegende; Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Biografien und Bilder der verschiedenen Maler.

 Goethe wird beim Lesen des Buches immer mehr vom Dichtersockel gehoben ohne ihn dabei zu beschädigen, man kommt ihm näher und man versteht ihn und seine Werke besser.
 Und Christiane seine Frau ? Bekommt in diesem Buch endlich den Platz, den sie immer verdient hat, eine einfache Frau mit viel Kraft, Energie, Mut und Organisationstalent. Sie hat Goethe den Rücken frei gehalten und all seine Marotten, Launen und seine Einsiedelei tapfer getragen. 
 Ein großes Kompliment an Sigrid Damm für dieses wundvolle Buch!

2 Kommentare:

  1. Ja, das Buch habe ich kürzlich auch gelesen :o)
    Hier geht es nicht nur um Christiane und Goethe, hier geht es sehr weitläufig um viele Schicksale und Lebensläufe von Menschen des ausgehenden 18. und frühen 19. Jh.
    Zusätzlich zu einer bemerkenswert intensiven Biographie der "Vulpinsin" erhält man gut recherchierte und eindringlich dargelegte Fenster in das Leben, den Alltag und die Sorgen, Freuden und Nöte der Menschen dieser Epoche, vom einfachen Diener oder Tagelöhner bis zum Fürstenhaus.
    Der Schreibstil von Frau Damm, der sich öfters in Ein- bis Zweiwortsätzen zeigt, ist anfangs gewöhnungsbedürftig, doch will mir scheinen, daß gerade dieser Stil die Eindringlichkeit und auch das verständnis für die Handlungs- und Denkweisen dieser Zeit greifbarer macht.
    Für geschichtlich Interessierte wie auch für Reenactors dieser Epoche kann ich das Buch von Sigrid Damm wärmstens empfehlen.
    Hier wird auch Goethe nicht überhöht, sondern als typischer Mensch seiner Zeit schonugnslos offengelegt, was auch ihn näher bringt. Interessant sind die als kritisch zu verstehenden Einwürfe darüber, daß dieses und jenes, was für das Goethebild wichtig ist, aber wegen seiner Schattenseiten gerne durch die Goetheforschung unter den Teppich gekehrt oder zu seinen Gunsten interpretiert wurde.
    Wo es wenig Informationen gibt, da nimmt Frau Damm nicht etwas als gegeben hin, sondernf ragt nach dem Vielleicht, ohne etwas zu behaupten.
    Alles in allem ein sehr wertvolles Buch, das auch Lust macht, mehr über das Leben dieser Zeit und manche "Randfiguren" des Buches zu erfahren. (meine Amazon-Rezi)

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